Thursday, September 27, 2007

Buyeo



Von Daechon ging es noch am gleichen Tag per Bus weiter nach Buyeo, wo ich für zwei Nächte blieb. Buyeo hat knapp 100'000 Einwohner, und für diese Grösse erstaunlich wenig zu bieten. Bekannt ist die Stadt aber vor allem als ehemaliges Zentrum der Baekje Dynastie aus dem 6. Jahrhundert. Aus dieser Zeit gibt es in Buyeo noch ein Fort zu bestaunen, das auf dem Hügel über der Stadt liegt. Die heutige Park umfasst mehrere Pavillons, Schreine und einen Tempel. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen guten Blick in das umliegende Land, welches fast ausschliesslich für den Reisanbau genutzt wird.



Unterwegs



Da diese Woche aufgrund des koreanischen Thanksgiving-Fests chusok einige freie Tage anfielen, habe ich natürlich die Gelegenheit für einen ersten längeren Trip genutzt. Für insgesamt vier Tage waren wir unterwegs und haben die Provinz Chungcheongnam-do südwestlich von Seoul erkundet. Normalerweise ist die bevorzugte Reiseart in Korea per Bus, mit welchem man unkompliziert und billig durchs ganze Land touren kann. Aufgrund des grossen Feiertagsverkehrs haben wir uns aber für den Zug entschieden. Der Zug hat den Vorteil, nicht im Verkehr um Seoul stecken zu bleiben und ist natürlich viel komfortabler als der Bus.



Auf dem zweiten Foto sieht man Daechon, mein erster Stop ausserhalb Seouls. Eindrücklich an diesen paar Tagen ausserhalb der Hauptstadt war vor allem der auffällige Entwicklungsunterschied zwischen Stadt und Land. Hat man doch in Seoul teilweise das Gefühl, dass Asien dem Westen schon weit voraus ist, kann man das vom Landesinneren nicht gerade sagen. In kleineren Ortschaften kann man noch das traditionelle Leben beobachten, und auf den lokalen Märkten könnte man schon fast Analogien zu Drittweltländern ziehen. Ausländische Touristen haben wir zudem in den vier Tagen keine angetroffen! Dafür konnten wir um so mehr auf das gewisse Abenteuerfeeling und die grosszügige Hilfe der Koreaner zählen...

Thursday, September 20, 2007

Gangnam



Unterwegs an einem ganz normalen Sonntagabend in Gangnam: Jede Menge andere Leute sind ebenfalls unterwegs, entweder zu Fuss oder mit dem Auto...


Gangnam ist ein Stadtteil Seouls ganz in der Nähe der SNU (meiner Uni) mit vielen Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Bars. Diese sind natürlich immer gut beschildert respektive beleuchtet :-)

National Museum of Contemporary Art


Wenn man für einmal der Hektik der Grossstadt entfliehen will, aber keine Zeit hat, die Stadt komplett zu verlassen, ist ein Museumsbesuch sicher eine gute Lösung. Diese Gelegenheit haben wir letztes Wochenende genutzt, indem wir das National Museum of Contemporary Art in Seoul besucht haben. Das Museum stellt vor allem moderne Werke von koreanischen Künstlern aus. Der Besuch lohnt sich aber schon allein wegen der Architektur und der Lage, nämlich inmitten von grünen Hügeln in der Nähe des Seoul Grand Park!

Tradition & Moderne


Im Stadtteil Dong Dae Mun sieht man gut, wie nah Tradition und Moderne in Korea noch beieinander sind. Die Tradition markiert das grosse Osttor der Stadt, das im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Ebenfalls typisch sind die vielen Markt- und Essensstände, die überall in der Stadt anzutreffen sind. Doch mit den Shoppingmalls, Sportstadien und mehrspurigen Strassen hat mittlerweile auch die Moderne in Seoul Einzug gehalten.



Grossstadt-Dschungel


Dass Seoul eine der grössten Städte der Welt ist, wusste ich ja schon vor meiner Abreise nach Korea. Ist man dann wirklich in der Stadt unterwegs, sieht man zwar jede Menge Leute, aber mehr als ein paar Häuserblocks weiter reicht der Blick meistens nicht. Die Dimension der Metropole erfasst man erst von oben. Ein guter Aussichtspunkt ist das 63 Building, das dritthöchste Hochhaus in Seoul. Das 63 Building steht auf der Insel Yeouido, die das Finanz- und Regierungsviertel in der Stadtmitte umfasst.

Von der Aussichtsplattform hat man einen spektakulären Blick auf die Stadt. Das Stadtbild wird vor allem vom Han River geprägt, über den insgesamt 13 Brücken führen. Wie man sieht, ist Seoul von vielen Hügeln umzingelt. In den Hügeln am Stadtrand liegt übrigens auch meine Uni.


Ginseng Festival




Vorletztes Wochenende hat die Uni für alle Austauschstudenten einen Trip ausserhalb Seouls organisiert. Mit dem Bus sind wir in den Südwesten Koreas gefahren, nach Geumsan ans Ginseng Festival.

In Geumsan wird ca. 80% von Koreas Ginseng gehandelt, und diese spezielle "Wurzel" wird einmal im Jahr ausführlich gefeiert. Ginseng heisst in Koreanisch "Insam" und hat den Ruf, extrem gesund zu sein. Deshalb ist es auch ein teuer gehandeltes Produkt. Natürlich behaupten die Koreaner, sie hätten den besten Ginseng weltweit!

Am Festival haben wir Ginseng in allen Formen und Varianten erlebt. Ginseng fritiert, Ginsengtee, Ginsengschnaps, Ginseng im Bibimbap, Ginsengshampoo, Ginsengsüssigkeiten, ..
Das Highlight des Tages war auf jeden Fall das Ginseng-Fussbad, dass wir weiblichen Austauschstudenten geniessen konnten! Als Ausländer waren wir übrigens eine der Hauptattraktionen an diesem Festival auf dem Lande: Wir wurden gefilmt, fotografiert und interviewt!




Wednesday, September 19, 2007

Snack auf Koreanisch

Wenn wir von Snacks reden, denken wir normalerweise an lauter ungesunde Sachen wie Chips, etc. Nicht so die Koreaner! Der Snack schlechthin ist Gimbap, was häufig zum Mittagessen, Morgenessen, aber auch zwischendurch gegessen wird.

Gimbap besteht aus in Seetang eingerolltem Reis, Omelette, verschiedenem Gemüse wie Rettich, und manchmal aucnh Fleisch oder Fisch. Auch wenn es aussieht und schmeckt wie Sushi, darf es in Gegenwart von Koreanern keineswegs damit verwechselt werden! Gimbap ist in Alufolie verpackt, und kann entweder mit Stäbchen gegessen werden, oder auch einfach so...

National Museum of Korea


Was macht man am Besten an einem verregneten Sonntag in einer Grossstadt? Genau! Man geht ins Museum!


Unsere erste Wahl war das National Museum of Korea, das auf 3 Stockwerken über 10'000 Objekte zur frühen koreanischen Geschichte und Kunst ausstellt. Das Museum war zu unserer Überraschung so interessant, dass wir insgesamt etwa 4 Stunden darin verbrachten. So wirklich stilsicher in den verschiedenen Dynastien und Königreichen sind wir aber trotzdem noch nicht... Neben uns waren ausserdem jede Menge Schulkinder im Museum. Wer weiss, vielleicht ist das eine der Auswirkungen des angeblichen Bildungswahns der Koreaner?

Soju

Bei einem Nachtessen mit koreanischem Barbecue gehört normalerweise auch Soju dazu. Soju ist ein traditionelles alkoholisches Getränk aus Korea, welches aus Reis hergestellt wird.

Soju schmeckt etwa wie billiger Vodka, der mit Wasser verdünnt ist. Der grosse Vorteil an Soju ist, dass er extrem billig ist. Im Restaurant zahlt man etwa 2000 bis 3000 Won (2-3$) pro Flasche, und im Supermarkt ist er meist billiger als Wasser!

Nam Dae Mun Market



Das grosse südliche Stadttor markiert den Eingang zum Nam Dae Mun Market. Auf diesem traditionellen Markt würde man wahrscheinlich alles finden, wäre es nicht so ein Durcheinander und hätte es nicht so viele Leute...



Der Markt hat so viele Stände, Strassen und Abzweigungen, dass man sich ohne Probleme darin verirren könnte. In all dem Gewirr von Ständen und Wühltischen findet man auch kleine Einkaufszenter und Untergrund-Shopping-Malls. Und bei den Esswaren kann man sich auch gleich an den Ständen verpflegen.

Monday, September 17, 2007

Deoksugung



Deoksugung ist der zweite Palast, den ich bisher in Seoul besucht habe. Der Palast befindet sich mitten im Stadtzentrum, ganz in der Nähe der City Hall. Befindet man sich im Park, könnte man die Grossstadthektik rundum fast vergessen, wären da nicht die Hochhäuser, die den Palast um das zigfache überragen.


Vor dem Eingang des Deoksugung findet mehrmals täglich der Wechsel der Palastgarde statt. Dieser wird in traditionellen Gewändern und mit viel Lärm nachgespielt.




Saturday, September 15, 2007

Handphone

Eine der wichtigsten Dinge in Korea, die gleich nach Ankunft erledigt werden sollten, ist der Kauf eines Handys. Denn ein soziales Leben ohne Handy ist in Korea schlicht unmöglich. Handies werden übrigens nicht wie im Englischen Cellphones genannt, sondern "Handphones".

Koreaner resp. Koreanerinnen lieben es ausserdem, ihr Natel mit allerlei Anhänger zu schmücken. Meines trägt als Anhänger die Transportation Card für Metro und Bus. Dieser Chip kann mit einem Geldbetrag aufgeladen werden und wird dann wie als Ticket bei jeder Subway- und Busfahrt entwertet. Dieses System hat mehrere Vorteile, denn einerseits muss nie mühsam nach Kleingeld für jedes Ticket gekramt, und andererseits ist Schwarzfahren damit schlicht unmöglich.

Kimchi & Co.


Das Koreanische Essen ist definitiv einmalig! Das kann je nachdem positiv oder negativ interpretiert werden... Häufig schmeckt das Essen einfach so anders als alles, was wir uns in Europa gewohnt sind, dass man kaum ein Urteil über die Qualität abgeben kann.

Das wohl bekannteste Gericht Koreas ist Kimchi, das bei keiner Mahlzeit fehlen darf. Kimchi ist speziell zubereitetes Gemüse mit einer roten scharfen Sauce und so etwas wie der Nationalstolz aller Koreaner. Bis jetzt habe ich aber noch keinen Ausländer getroffen, der vom Geschmack des Kimchi wirklich überzeugt war ;-)

Eine typische koreanische Mahlzeit besteht immer aus mehreren verschiedenen Gerichten, die in keiner bestimmten Reihenfolge, also nach Belieben durcheinander gegessen werden. Immer dazu gehört auf jeden Fall Reis und Suppe (und natürlich Kimchi). Ein sehr beliebtes Gericht ist auf einem Tischgrill zubereitetes Schweinefleisch (Samgyeopsal). Gegessen wird ausschliesslich mit Stäbchen und Löffel. Traditionellerweise sind die Stäbchen, die Schüssel für den Reis und die Wasserbecher in Korea immer aus Metall. Das Fleisch wird übrigens mit einer Schere zerschnitten!

Insadong-Gil


Insadong-Gil ist eine der beliebtesten Strassen im Zentrum Seouls, insbesondere für Touristen, aber auch für Einheimische. Hier findet man viele Läden mit typischen koreanischen Souvenirs, Restaurants, Teashops, Gallerien, u.v.m.

Insadong ist auch der einzige Ort in Korea, wo das Starbucks-Café in Hangul (koreanischem Alphabet) angeschrieben ist. Übersetzt tönt das dann ungefähr so: Sutabagsu Kopi (Starbucks Coffee). Dies, um den traditionellen Charakter der Gegend nicht zu stören.