Monday, December 31, 2007

Tokyo

Japans Hauptstadt ist mit seinen rund 13 Millionen Einwohnern nochmals eine Stufe grösser als Seoul. Zu meiner Überraschung ist die Stadt aber trotz der Grösse viel weniger chaotisch als Seoul. Dies liegt wohl vor allem daran, dass Japan das Land mit dem höchsten Entwicklungsstand in ganz Asien ist und somit durchaus mit der Schweiz zu vergleichen ist. Deshalb findet man in Tokyo auch keine Strassenstände, keine Bettler in der U-Bahn, und anstatt auf knatternden Motorrädern sind die Leute auf Fahrrädern unterwegs. Das einzig verwirrende in Tokyo ist der Linksverkehr! Die Strassen sind ausserdem unglaublich sauber in Tokyo. Rauchen ist nur in bestimmten "Smoking Areas" auf den Strassen erlaubt. Und obwohl es in ganz Tokyo wahrscheinlich weniger Abfalleimer als in Luzern an der Seepromenade gibt, findet man kein einzigen Papierschnitzel oder Zigarettenstummel am Boden. Und die beste aller Regeln japanischer Höflichkeit ist: Telefonieren am Natel ist in U-Bahn und Zug verboten!!!

Was allerdings mit mit Seoul vergleichbar ist, sind die vielen Leute überall wohin man geht, besonders in den bekannten Einkaufsvierteln Shibuya und Ginza, sowie der etwas extreme Drang nach Fashion... Für Touristen gibt es in Tokyo unheimlich viel zu entdecken. Obwohl die Stadt nach den Luftangriffen im 2. Weltkrieg praktisch neu erbaut wurde, findet man überall noch traditionelle japanische Kultur in den vielen Shinto-Schreinen oder beispielsweise im Imperial Palace Garden. Die Leute sind ausserdem sehr hilfsbereit und viel mehr an Ausländer gewöhnt als in Korea. Und wenn man mal den Weg nicht findet (aufgrund mangelnder Strassennamen), findet man in jedem Stadtteil eine "Police Box": Ein offenes Büro mit Polizisten, die einerseits für Ruhe und Ordnung im Quartier sorgen, andererseits aber auch genaue Stadtpläne haben und einem den Weg weisen. Dies klappt meistens (ich spreche aus Erfahrung....).
Shibuya

Shibuya Crossing

Imperial Palace Garden

Senso-ji (buddhistischer Tempel) in Asakusa

Japanerinnen im kimono im Meiji-jingu (Shinto-Schrein)

Ginza - berühmtes Shoppingviertel

Hamarikyu-Teien (Palastgarten)

Automaten für U-Bahn-Tickets

Cozplay in Harajuku

Politisch kontroverser Yasukuni-Schrein

Primarschüler in typisch japanischer Schuluniform

Shinjuku

Saturday, December 29, 2007

Kurisumasu (Christmas) in Japan


Nach Semesterende bin ich gleich für knapp zwei Wochen nach Japan verreist. Da das Land nur 2 Flugstunden von Korea entfernt ist, wird man ja fast gezwungen die Gelegenheit zu nutzen. Auf jeden Fall war Japan die Reise wert, und gerne wäre ich auch noch länger geblieben...


Bevor ich von meinen Reiseerlebnissen im Land der aufgehenden Sonne berichten werde, hier zuerst mal ein paar weihnachtliche Fotos aus Tokyo. An alle noch ein verspätetes merii kurisumasu (Merry Christmas) und schon jetzt alles Gute im neuen Jahr!

Friday, December 14, 2007

Seoul Tower


Von der Aussicht auf Seoul vom 63 Building habe ich ja schon berichtet. Ebenfalls als Aussichtspunkt eignet sich der Seoul Tower auf dem Mount Namsan. Der Fernsehturm von Seoul ist mit seinen 360 Metern der dritthöchste Turm der Welt.




Vom Aussichtsraum aus hat man einen Rundum-Blick auf die Stadt. Besonders eindrücklich ist das natürlich bei Nacht. Auf dem Seoul Tower kann man die Aussicht übrigens auch beim Nachtessen in einem der zwei Restaurants geniessen.

Wer hat gesagt, nur die Chinesen essen Hund?


Letzhin durfte ich ein koreanisches Essen spezieller Art geniessen: Hundefleisch! Über etwas unsichere Quellen haben wir erfahren, dass man angeblich nicht nur in China, sondern auch hier in Korea Hund essen kann. Dies konnten koreanische Freunde schliesslich bestätigen, und haben uns in ein Restaurant geführt, um dies auch gleich auszuprobieren.

Das Restaurant ist ganz in der Nähe eines Marktes, wo Hundefleisch resp. Hunde verkauft werden. Zuerst wurde uns kaltes Hundefleisch als Vorspeise aufgetischt, danach Hundefleisch mit Gemüse im Wok, und schlussendlich noch in der Suppe. Hat man sich einmal eingeredet, dass Hunde ja eigentlich nicht so weit von Kühen, Schafen, Hasen, und ähnlichem entfernt sind, ist das Fleisch ohne Probleme zu essen. Leider ist das Fleisch aber eher fettig, von dem her muss ich es nicht noch ein zweites Mal frewillig essen. Ich habe zwar keine Rezepte zum Nachkochen, dafür einige Bilder dazu...

Sunday, December 9, 2007

Templestay


Vor 2 Wochen haben wir es endlich geschafft, den lang geplanten Templestay durchzuführen. Eine Nacht resp. 24 Stunden haben wir im buddhistischen Tempel Bongeunsa verbracht. Dieser ist im Zentrum Seouls, inmitten von Hochhäusern und direkt neben der grössten Untergrund-Shoppingmall COEX. Die "Templestay-Gruppe" bestand aus uns drei HSG-Studenten, Pricille aus Frankreich, und Daniel aus HongKong.




Zu Beginn des Programms wurden wir von mehreren Volunteers empfangen, die uns zugleich unsere Kleider für den Aufenthalt übergaben, und danach wurden wir auch noch von einem der Mönche offiziell begrüsst. Die Kleider sind extra weit geschnitten für mehr Bewegungsfreiheit beim meditieren und verbeugen.
Am Samstagnachmittag wurde uns zuerst gezeigt, wie man sich auf korrekte Art verbeugt. Dann haben uns zwei Volunteers eine typisch koreanische Teezeremonie vorgeführt. Natürlich durften wir danach den Tee auch kosten!





Am Abend haben wir mit dem Mönch zu Abend gegessen, der uns schon zuvor begrüsst hatte. Was nach einem gemütlichen Essen tönt, war in der Tat eher eine Tortur. In einem Tempel gilt jedes Essen als eine Art Meditation und läuft nach strengen Regeln ab. Man darf nicht reden, muss die verschiedenen Schälchen korrekt anordnen, und muss auf jeden Fall ausessen. Zum Schluss wird das Geschirr gewaschen, und das Abwaschwasser muss getrunken werden! Nach dem Abendessen haben wir mit dem Mönch meditiert und über seinen Alltag im Tempel diskutiert. Dies war wirklich sehr interessant, aber nach so langer Zeit am Boden sitzen tut einem alles weh!




Schon um 10 Uhr gings schliesslich ins Bett (resp. auf den Boden), da wir am nächsten Morgen bereits um 4 Uhr früh aufstehen mussten. Wir wurden von den Glockenschlägen im Tempel geweckt, und an der Morgen-Zeremonie teilzunehmen. Erstaunlicherweise waren neben uns und einigen Mönchen doch tatsächlich schon eine ganze Menge Koreaner anwesend, um zu beten und sich zu verbeugen. Ohne vorgewarnt zu werden, machten wir um 5 Uhr morgens 108 Verbeugungen! Und zwar ganze Verbeugungen, wo man jedesmal auf die Knie und mit der Stirn auf den Boden geht. Am Ende spürt man auf jeden Fall seine Beine... Die 108 Bows sind ein buddhistisches Ritual, das viele Gläubige in Korea jeden Morgen durchführen.






Den Rest des Tages haben wir mit Walking Meditation, einer Tempeltour, Lotuslaternen basteln, etc. verbracht. Der Aufenthalt war definitiv eine interessante Erfahrung, und ich habe viel über buddhistische Traditionen gelernt. Vor allem die Volunteers waren sehr nett, z.B. wenn sie uns nach dem nicht gerade herausragendem offiziellen Essen noch mit Ricecakes und Tee versorgt haben!




Incheon


Vor 3 Wochen habe ich einen Tagesausflug nach Incheon gemacht. Incheon ist die eine Stadt an der Westküste Koreas, welche eigentlich mehr als Vorort Seouls als eine eigenständige Stadt gilt. Dementsprechend ist Incheon auch mit der U-Bahn zu erreichen. Vor der Küste Incheons sind einige Inseln zu finden die durch Brücken mit dem Festland verbunden sind; auf einer befindet sich der Incheon International Airport.

Zuerst habe ich mir das chinesische Viertel in Incheon angesehen. Es gilt als einzige Chinatown in Korea, mit vielen chinesischen Restaurants und Läden.





Incheon hat eine Fussgänger-Promenade am Meer, mit einer schönen Sicht auf die Westinseln und vielen Seafood-Restaurants.




Zum Abschluss stand noch ein Besuch auf dem modernen Aussichtsturm auf dem Programm. Von dort aus hat man eine grossartige Aussicht auf die Küste und das Umland. Gut sichtbar ist auch der internationale Hafen von Incheon. Wie man auf den Fotos sieht, werden von hier aus die koreanischen Autos (Hyundai, Daewoo) in alle Welt verschifft.

Sunday, November 25, 2007

Korean Fall




Noch vor zwei Wochen leuchteten die Blätter der Bäume in allen Farben. Darum wird auch gesagt, dass der Herbst die schönste Jahreszeit in Korea sein. Und ich kann bestätigen, dass auf jeden Fall der diesjährige Herbst wirklich schön war: Sonnenschein, praktisch kein Regen, angenehm warme Temperaturen, ... Seit letzter Woche ist aber definitiv Schluss damit. Die Temperaturen sind nun teilweise auf Null Grad gefallen, alle Blätter sind gefallen, und es hat sogar das erste Mal kurz geschneit! Da aber der Herbst so lang war, dass man gar nichts anderes mehr haben möchte, hier noch die letzten Bilder kurz vor dem Winterbeginn, aufgenommen auf dem Campus (unten) und in Incheon (oben)...



Jongno Tower


Den Jongno Tower erkennt man aufgrund seiner ausgefallenen Architektur sofort wieder. Das Hochhaus befindet sich mitten im Zentrum Seouls. Im 33. Stockwerk kann man in einem (sehr teuren) Restaurant essen, oder auch nur die Aussicht auf die Stadt geniessen.

Sunday, November 18, 2007

All That Jazz...

Am Samstag Abend vor einer Woche war ich in Itaewon, dem Stadtviertel mit dem höchsten Ausländeranteil in Seoul. Hier findet man viele ausländische Restaurants, Bars, Geschäfte, etc. Besonders viele Amerikaner wohnen in diesem Teil der Stadt, aufgrund der Nähe zur US-Army-Base und dem internationalem Ambiente. Itaewon ist sozusagen der einzige Ort in Seoul, an den man sich als "Round Eye" (Nicht-Asiate) nicht als Touristenattraktion vorkommt. Dafür geht hier natürlich auch viel vom ursprünglich Koreanischen verloren, und es ist wirklich eine Schande, dass sich viele Ausländer in Seoul nie aus Itewon rauswagen!

In Itaewon haben wir die Jazzbar "All That Jazz..." besucht, wo eine (rein koreanische!) Band Live-Jazz gespielt hat...